Anlässlich seines Jubiläums widmet sich der Verein Stadtgeschichte Rheinsberg den Denkmalen der Verkehrsgeschichte.
Jürgen Rammelt
(aus: Ruppiner Anzeiger; 21.05.2024)
Anlässlich seines Jubiläums widmet sich der Verein Stadtgeschichte Rheinsberg den Denkmalen der Verkehrsgeschichte. Von Jürgen Rammelt
Rheinsberg Zwei Ausstellungseröffnungen und einen einstündigen Vortrag zu fast 30 Ausstellungen, das hat es in Rheinsberg noch nicht gegeben. Möglich gemacht hat das jetzt der Verein Stadtgeschichte, der in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen feiert. Nachdem am 3. Mai die Hobbyhistoriker im Rahmen ihrer Festveranstaltung (RA berichtete) eine Ausstellung über die Aktivitäten des Vereins in der Remise eröffneten, folgte an diesem Sonntag der zweite Streich.
Dazu hatte der Verein in sein Haus der Stadtgeschichte in der Seestraße eingeladen. Im dortigen Ausstellungsraum ging es um die Geschichte der Postmeilensäulen und das hat seinen guten Grund: Immerhin ziert die Rheinsberger Meilensäule auf dem Triangelplatz, übrigens die größte im Land Brandenburg, das Vereinslogo. Mit der Dauerausstellung, die bis zum April 2025 besichtigt werden kann, möchten die Hobbyhistoriker auf die Denkmale der Verkehrsgeschichte aufmerksam machen.
Die von Susan Kraudszun und Sandra Bothe gestaltete Schau, wurde in enger Zusammenarbeit mit der Forschungsgruppe Meilensteine e. V. gestaltet, die auch etliche Exponate, wie ein Posthorn, die Tasche eines Postillons und Meilenstein-Modelle, beigesteuert hat. Meilensteine wurden in Deutschland im 18. und 19. Jahrhundert in verschiedenen Formen, Größen und Beschriftungen aufgestellt. Sie dienten der Post, die nach festgesetzten Entfernungen die Beförderungszeiten, Personen- und Extrapostsätze regelte.
Mit Beginn des Chausseebaus wurden Meilensteinen auch zur Markierungen der Straßenlängen errichtet. Dabei war das Meilenmaß territorial sehr unterschiedlich. Eine preußischen Meile entsprach 7,53248 Kilometern. Mit der Einführung des metrischen Systems in Deutschland ab 1872 verloren die Meilensteine an Bedeutung. Heute haben sie keine verkehrstechnische Bedeutung mehr. Sie dienen lediglich geschichtlichen oder repräsentativen Zwecken.
Bereits am Dienstag, 14. Mai, hatte der Vereinsvorsitzende Jörg Möller im monatlichen Vortrag über die bisherigen Ausstellungen berichtet. Beginnend mit der ersten Schau im Gründungsjahr 2004, die noch in den Räumen des damaligen Rheinsberger Auktionshauses von Mathias Seidel stattfand, konnte Möller über fast 30 Ausstellungen berichten. Neben dem Auktionshaus fanden die Ausstellungen später in den Räumen des Heimatvereins, in der Remise und seit dem Kauf der vereinseigenen Immobilie im Haus der Stadtgeschichte eine Heimstätte.
Auch die große und als Wanderausstellung konzipierte Jubiläums-Schau, kann gegenwärtig in der Remise besichtigt werden. Auf 20 Bannern und zahlreichen Schautafeln werden die Projekte und Aktivitäten des Vereins und seiner über 150 Mitglieder vorgestellt. Gezeigt werden zahlreiche Fotos und besondere Exponate aus der Sammlung des Vereins. Aber auch die Einladungsplakate zu allen bisherigen Vorträge zeugen von der aktiven Vereinsarbeit.