Mit zwei Ausstellungen feiert der Verein Stadtgeschichte Rheinsberg sein 20-jähriges Bestehen
Jürgen Rammelt
(aus: Ruppiner Anzeiger; 30.04.2024)
Es war das Jahr 2004, als einige geschichtsinteressierte Rheinsberger die Idee hatten, sich intensiv um die Geschichte der Stadt zu kümmern. Neben dem heutigen Vereinsvorsitzenden Jörg Möller waren das Klaus Albrecht, Holger Pfeifer, Eberhard Gläser und einige andere. Und um das formal auch zu bewerkstelligen, gründeten sie am 4. Mai den Verein Stadtgeschichte Rheinsberg.
Inzwischen sind 20 Jahre vergangen und der Verein hat sich prächtig entwickelt. Heute gehören der Gemeinschaft der Hobbyforscher über 150 Mitglieder an. Auch Rheinsberger Unternehmen unterstützen als Mitglieder den Verein. Zuerst traf man sich regelmäßig in einem Raum im Marstall der Schlossanlage, jetzt in einem eigenen Haus.
Um die Ergebnisse der Arbeit dauerhaft zu dokumentieren und den Mitgliedern sowie der Öffentlichkeit zugängig zu machen, entstand in Verbindung mit dem Internet-Auftritt eine Datenbank. Heute sind in ihr viele wichtige Informationen, Fotos, Dokumente, Zeitungsartikel und Texte zur Stadtgeschichte gespeichert und abrufbar.
Eine rege Sammlungstätigkeit begann. Zahlreiche Rheinsberger haben in der Folgezeit zum Wachsen der Sammlung beigetragen, indem sie Fotos und andere historische Gegenstände, die vergessen auf Dachböden, in Kellern und Schränken lagerten, dem Verein schenkten. Im Rahmen von Ausstellungen und Führungen konnten sich die Spender überzeugen, dass die Exponate sich in guten Händen befinden.
Um sich nicht zu verzetteln, haben sich die Vereinsmitglieder hinsichtlich der Forschungsarbeit auf vier Schwerpunkte geeinigt: Neben der Stadt sind das die Geschichte der Keramik, die Carmol-Produktion und das Kernkraftwerk. Aber auch die Schaffung eines Gedenkortes auf dem kirchlichen Friedhof, ein stummer Stadtrundgang und die Edition zahlreicher Publikationen zur Geschichte der Stadt sind Projekte des Vereins.
Zu den Aktivitäten des Vereins gehört auch die Gründung einer Stiftung, die mit Unterstützung der Sparkasse Ostprignitz-Ruppin möglich wurde. Dank der Stiftung konnte der Verein unter anderem eine umfangreiche Sammlung von Exponaten zur Rheinsberger Fayance- und Keramik-Geschichte erwerben.
Ein beachtenswertes Ereignis war 2017 der Erwerb einer eigenen Immobilie, die seitdem schrittweise zum „Haus der Stadtgeschichte“ ausgebaut wird. In ihm finden die regelmäßigen Beratungen der aktiven Vereinsmitglieder statt. Das 20-jährige Bestehen ist Anlass, indem der Verein am 3. Mai um 13 Uhr alle interessierten Rheinsberger, Förderer und Freunde zu einer Festveranstaltung in die Remise einlädt.
Aus diesem Anlass wird auch eine Ausstellung eröffnet, in dessen Rahmen sich der Verein mit allen seinen Aktivitäten vorstellt. Anschließend besteht die Möglichkeit zu einer Besichtigung des Hauses der Stadtgeschichte, auf dessen Dach gerade eine Foto-Voltaige-Anlage installiert wurde.
Doch damit nicht genug: 14 Tage später, am 19. Mai um 11 Uhr, gibt es die Eröffnung einer weiteren Ausstellung im Haus der Stadtgeschichte. In dieser Schau, die mit Unterstützung der „Forschungsgruppe Meilensteine“ gezeigt wird, stehen die Denkmale der Verkehrsgeschichte im Mittelpunkt. Dabei geht es auch um die Rheinsberger Postmeilensäule, die seit der Gründung das Vereinslogo ziert.
[Bildtext:] Seit 20 Jahren ist der Verein stetig gewachsen. Demnächst gibt es auch eine Ausstellung über die Postmeilensäule. Foto: Jürgen Rammelt